Sonntag, 24. Februar 2013

Von Riesen und Reisen


Es schneit immer noch und so langsam kann ich das weiße Zeug und die Kälte nicht mehr ertragen. Da bleibt nur eines: Decke und Buch schnappen und ab auf das Sofa.
Heute gibt es Tipps für die Kleinen und einen für die Großen.
Und wenn ich mir meinen SUB(Stapel Ungelesener Bücher) so anschaue, werde ich heute wohl auch auf dem Sofa bleiben müssen.


Janet Foxley: Munkel Trogg - Der kleinste Riese der Welt




Munkel hat es nicht leicht. Er ist zwar ein Riese, aber eben der Kleinste Riese der Welt. Selbst seine Babyschwester Pumpel ist größer als er, und die kann noch nicht mal richtig reden.
In der Schule wird er nur verspottet und schikaniert und auch sein Gigantur wird er nur schwerlich bestehen. Bei einem Besuch im Kleinlingswelt Museum jedoch stellt sich heraus, dass Munkel ganz wunderbar in die Kleinlingskleider passt und das ändert einiges. Denn Munkel schleicht sich raus in die Menschenwelt und stellt fest, dass diese doch gar nicht so gefährlich sind, oder?
Munkel Trogg wurde bereits an 24 Länder verkauft und die Filmrechte hat sich anscheinend Sony Animations gesichert.
So ganz überzeugt hat es mich trotzdem nicht. Der Trubel, der um das Buch gemacht wird ist nicht ganz gerechtfertigt. Es bleibt trotz allem ein tolles Buch für junge Leser, da es witzig geschrieben und voll mit Popeln, Pickeln und anderem Ekelzeug ist, dass Jungs begeistert.
ab 8 Jahren



Alexandra Pilz: Zurück nach Hollyhill




„Deshalb bitte ich dich, nach Hollyhill zu reisen, das Dorf, das viele Jahre meine Heimat war. Es liegt im Dartmoor. Du wirst es finden.“
Ein Brief ihrer verstorbenen Mutter lässt Emily nach England aufbrechen. Dort sucht sie eben jenes Heimatdorf, das interessanterweise auf keiner Karte verzeichnet ist und auch im Internet kann sie keine Infos finden.
Zufällig trifft sie bei ihrer Ankunft auf Matt, der sie widerwillig nach Hollyhill bringt, ein winziges Dorf im Nirgendwo, dessen Bewohner sie alle freundlich aufnehmen. Alle bis auf Matt. Und auch sonst ist nicht alles so wie es scheint. 
Spannender Zeitreiseroman, bei dem aber auch Jane Austen Romantik nicht zu kurz kommt.
ab 14

Und dann möchte ich euch doch noch ein großartiges Bilderbuch ans Herz legen.

Bjorn Ousland: Ich will einen Drachen 


Die Prinzessin wünscht sich zum Geburtstag einen Drachen, einen echten. Und da sie grundsätzlich bekommt was sie will, schon allein deshalb weil sie sonst so rumschreit, bleibt dem König nichts anderes übrig, als sein halbes Königreich als Belohnung anzubieten.Doch Drachen fangen ist gar nicht so einfach, oder?
Eine herrliche Geschichte um eine sehr verwöhnte Prinzessin und die Konsequenzen, wenn man wirklich alles bekommt, was man sich wünscht.
ab 4





Montag, 18. Februar 2013

amazons Machenschaften und die Folgen

Seit Tagen gibt es in Buchhandelskreisen ein großes Thema: amazon. Denn der Fernsehbericht hat noch einmal wachgerüttelt und u.a. einen Riesen shitstorm auf facebook provoziert.Aber auch die Verlage machen sich Gedanken und handeln auch. Deswegen möchte ich euch das Kündigungsschreiben von André Thiele, dem Verleger des VAT Verlages nicht vorenthalten.
Denn dort erfährt man nochmal viele Aspekte, die ausserhalb des Buchhandels nicht so bekannt sind.
Und ich gratuliere Herrn Thiele und auch Herrn Schroer zu diesem mutigen Schritt.
Ich bin gespannt, ob auch die "großen" Verlage folgen werden.

Hier nun der Text (nachzulesen auch unter http://www.vat-mainz.de/kuendigung-amazon.php)



KÜNDIGUNG AMAZON

Mainz, den 18. Februar 2013
Kündigung des Kooperationsvertrages
Händlercode VEID6



Sehr geehrter Herr Bezos,
sehr geehrte Damen und Herren,



ich habe mir ein paar Tage Zeit gelassen, um meinen Entschluss nach dem Bekanntwerden dessen, was mittlerweile wohl tatsächlich »der« Amazon-Skandal geworden ist, gründlich zu überdenken.

Mein Verlag ist kein Verlag für »Nein-Sager«. Billige Werbeeffekte, Boykotte, triumphierende Wichtigtuerei, all das liegt mir fern.

Trotzdem muss ich nun »Nein« sagen: Nein zu unserer weiteren Zusammenarbeit.

Ich kündige hiermit den zwischen Ihnen und mir 2008 geschlossenen Kooperationsvertrag für den VAT Verlag André Thiele zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Dabei will ich nicht so tun, als geschähe dies allein aufgrund der allerdings erheblichen Empörung über die unglaublichen Bedingungen, mit denen Sie dem bekannten ARD-Bericht zufolge Ihre Mitarbeiter behandeln.

Seit 2008 habe ich die katastrophal schlechten Konditionen, die Sie mir als Kleinverleger gewährten, »geschluckt«. Der Kollege » Christopher Schroer aus Berlin hat diese in seiner Pressemitteilung vom 15. Februar zusammengefasst, ich ergänze um ein paar Punkte:

50 % Rabatt, zzgl. 5 % Lagermiete, zzgl. Portokosten, zzgl. Jahresmitgliedsgebühr, zzgl. nahezu jedesmal für mich nicht nachvollziehbare zusätzliche Abzüge bei der verbleibenden Summe.

De facto dürfte sich allein hieraus ein »Rabatt« zu Ihren Gunsten von über 65 % ergeben. Von den verbleibenden 35 % - wenn es denn bei denen bliebe! – soll ich den Druck und die Autoren bezahlen? Träumen Sie?

Das alles vor dem Hintergrund, dass wir selbst die monatliche Rechnung mühsam ausstellen und zusenden müssen. Schon geringste Fehler in dieser wurden von Ihrer Rechnungsabteilung als Vorwand benutzt, wiederum erst etliche Wochen später auszuzahlen, obwohl Sie sowieso schon sehr spät auszahlen.

Wir müssen alle unsere Produkte in Ihrem Warenwirtschaftssystem selbst einpflegen, Fehler werden nur mit extremer Zeitverzögerung korrigiert und dann meist wiederum falsch. Sie senden Bücher ohne Lieferschein und Begründung zurück – und bestellen oftmals am selben Tag dieselben Bücher erneut, was vollkommen unnötigen Portoaufwand bedeutet.

Ihre Mitarbeiter am Telefon wechseln ständig, sind oft des Deutschen kaum mächtig, reden in Standardformeln und lösen die Probleme, die üblicherweise Sie verursacht haben, in der Mehrzahl der Fälle nicht.

Seit 2008 habe ich Sie immer wieder schriftlich auf diesen Wahnsinn aufmerksam gemacht und Ihnen gesagt, dass ein Geschäftsmodell, das darauf beruht, dass am Ende einer der beiden Partner draufzahlt, nicht funktionieren kann. Es hat sich nichts geändert. - So viel zu Ihrer Anpassungsfähigkeit.

Mag sein, dass Sie großen und etablierten Verlagen andere Konditionen bieten, man hört da so einiges. Und von denen hört man wiederum auch jetzt, nach dem Skandal, nichts Negatives über Amazon, was darauf schließen lässt, dass sie fröhlich und zufrieden sind. Das freut mich!

Wir jedenfalls werden nie ein solcher großer und etablierter Verlag, wenn wir uns auf Konditionen einlassen, wie wir sie uns von Ihnen haben aufzwingen lassen.

Nun ist aber der Mensch in nahezu beliebigem Umfang zur Sebsttäuschung fähig. Und so habe ich mich immer wieder selbst mit verschiedenen Argumenten überzeugt, dass es doch wichtig sei, mit einem zukunftsträchtigen Unternehmen wie dem Ihren zusammen zu arbeiten.

Aber der Punkt ist – und das ist es, was der ARD-Bericht zutage gebracht hat –, dass Sie keine Zukunft haben.

Ein Geschäftsmodell im Vertrieb, das weder den Lieferanten noch den eigenen Mitarbeitern die Luft zum Atmen lässt, hat keine Zukunft.

Wer soll denn meine Bücher kaufen? Ihre misshandelten Leiharbeiter etwa? Da lachen ja die Hühner. Und die Nazi-Schläger, die Sie laut ARD eingesetzt haben, lesen, fürchte ich, meine Bücher auch nicht.

Eines aber muss ich Ihnen lassen: Ihr System funktioniert prima! Zwanglos herumstöbern, ein Buch aussuchen, bestellen, es in einem oder zwei Tagen portofrei in Händen halten – großartig!

Leider sind Sie damit nicht allein auf weiter Flur. Wir haben dieses System in Deutschland schon seit langem, bis hinein ins kleinste Dorf. Es nennt sich: der Buchhandel.

Dort arbeiten kompetente Menschen mit Herz und Verstand daran, unsere anspruchsvollen Bücher einem interessierten Publikum nahe zu bringen. Hier begegnen wir als Kleinverlag, wenn wir denn gut genug sind, auch großen und etablierten Verlagen auf Augenhöhe.

Auch im Buchhandel werden keine riesigen Gehälter gezahlt, aber doch welche, von denen man leben kann. Und keiner muss sich vor Nazi-Schlägern fürchten, weil er nicht spurt.

Und im Buchhandel bekommt man noch etwas, was man bei Ihnen ganz sicher nicht bekommt: kompetente und individuelle Beratung. Diese mögen Ihre Algorithmen nachäffen, so viel sie wollen, sie können sie nicht ersetzen.

Ich und meine Mitarbeiter werden die Zeit und die Mühe, die wir bisher mit der Pflege Ihres schrecklichen Warenwirtschaftssystems verschwendet haben, dafür einsetzen, unser Angebot für den Buchhandel attraktiver zu machen – und für unsere Leser.

Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt der Kündigung schriftlich.



Mit freundlichen Grüßen,



André Thiele
VAT Verlag André Thiele

Sonntag, 3. Februar 2013

Blogger schenken Lesefreude


Ich habe mich gerade bei "Blogger schenken Lesefreude" angemeldet, denn die haben eine sehr schöne Aktion zum Welttag des Buches gestartet.
Wie ihr euch eventuell erinnert, gab es letztes Jahr das erste Mal die Aktion Lesefreunde. Man konnte sich bewerben und bekam 30 Exemplare eines Titels zur Verfügung gestellt um diese Bücher zu verschenken.
Leider findet diese Aktion dieses Jahr nicht statt. Anscheinend da Sponsoren fehlen. Was sehr schade ist.
Das finden viele Blogger auch. Und haben sich entschlossen dieses Jahr dann eben auf ihren Blogs ein Buch zu verschenken bzw zu verlosen. Und das finde ich so toll, dass ich da mal direkt teilnehme.
Welches Buch ich verlosen werde, weiss ich noch nicht, aber bis April ist ja auch noch ein bisschen Zeit. :)



Freitag, 1. Februar 2013

Februar

Endlich Februar! Kommt euch der Januar auch immer so unendlich lang vor?
Aber wir haben es geschafft! Das Schöne am Februar ist nicht nur, dass wir dem Frühling ein Stück näher sind, nein, ich darf auch ganz viele tolle neue Bücher besprechen.
Zum Beispiel ist seit heute der neue Pettersson und Findus draussen.
 Findus liebt es morgens im Bett zu hopsen, sehr zum Leidwesen von Pettersson. Denn morgens um vier ist Hopserei sehr anstrengend. Also darf Findus in das alte Plumpsklo ziehen. Ein Häuslein ganz für ihn allein. Und nachdem das alte Kackloch zugedeckt ist, lässt es sich dort auch wunderbar hopsen. Doch dann wird es Nacht und da ist allein sein doch nicht so toll.

Endlich gibt es eine neue Geschichte über den liebenswerten Pettersson und seinen kleinen Kater, die kein bisschen an Charme verloren haben. Ich hoffe, das es nicht wieder elf Jahre bis zum nächsten Band dauert.

Der eine hopst, die andere tanzt.


Diesen Monat erscheint auch Dance of Shadows von Yelena Black.




Vanessa hat es geschafft! Sie darf an die New Yorker Ballettakademie. Doch die Ausbildung ist überschattet von Erinnerungen an ihre Schwester Margaret, die drei Jahre zuvor unter merkwürdigen Umständen von der Akademie verschwand. 
Der Unterricht ist anstrengend, doch Vanessa schafft es die Hauptrolle in der Weihnachtsvorstellung zu bekommen, handelt sich dadurch aber eine Menge Feinde ein. Je tiefer sie sich in die Proben stürzt, umso näher scheint sie Margarets Geheimnis näher zu kommen. Was stimmt nicht an der NYBA?

, ein BallettBuch! Da werden sämtliche Kleinmädchenträume wieder wach. Internatsleben, blutige Füße, gutaussehende Starsolisten, ein gruseliges Geheimnis und jede Menge Tanz machend das Buch zu einer spannenden Lektüre und würden auch als Film ganz wunderbar funktionieren. Toller erster Titel für den neuen Bloomoon imprint bei ars edition.

Jetzt müsst ihr noch alle ganz feste die Daumen drücken, dann könnt ihr mich vielleicht auch hopsen sehen. Aber dazu bald mehr! :)
Ich wünsche euch ein tolles Wochenende!