Sonntag, 20. Oktober 2013

Pride & Prejudices

Oh, ich liebe Gammeltage auf dem Sofa. 
Nichts zu tun und sich einfach durch das www treiben lassen. Und dann stolpert man zum Beispiel über The Lizzie Bennet Diaries, eine schön schräge Miniserie, die sogar einen Emmy bekommen hat.
Um was es geht?
Man verlege die Geschichte von Stolz und Vorurteil in die heutige Zeit und lässt sie von Elisabeth erzählen. In ihrem Videoblog. Und schon hat man The Lizzie Bennet Diary.
Einfach mal reinschauen!

Sonntag, 13. Oktober 2013

Tonino Benacquista: Malavita



Cholong-sur-Avre ist ein ruhiges Städtchen in der Normandie. Genau hierhin zieht die amerikanische Familie Blake, denn Fred Blake möchte ein Buch über die Landung der Alliierten schreiben. Seine Frau ist schnell Mitglied der örtlichen Wohltätigkeitsvereine und auch die beiden Kinder finden ihren Platz an der Schule. Alles also ganz normal.
Naja, nicht ganz! Denn die Familie Blake hat weitere Nachbarn mitgebracht, die nicht jeder zu Gesicht bekommt: Die Herren vom FBI, die die Familie seit Jahren begleiten, denn Fred Blake heisst eigentlich Giovanni Manzoni und war einer der höchsten Mafiabosse, bevor er notgedrungen am Zeugenschutzprogramm teilnahm.
Jedoch kann sich Fred noch immer nicht an seine neue Rolle als harmloser Schriftsteller gewöhnen und so müssen die Herren vom FBI auch ein wenig die Bevölkerung vor den Manzonis schützen. Eine unbedachte Anekdote in der örtlichen Schülerzeitung bringt dann so einige Steine ins Rollen und stört die Ruhe in Cholong-sur-Avre.
Malavita ist unglaublich komisch. Die Familie Manzoni kann sich so gar nicht ihrem Schicksal als normale amerikanische Familie fügen. Da kann es ganz schnell passieren, dass der raffgierige Handwerker das Haus mit gebrochenen Armen verlässt. Und auf dem Schulhof sorgt Warren Blake für Ordnung mit nicht immer ganz legalen Mitteln.
Verfilmt wurde das Buch auch schon von Luc Besson und läuft ab November in Deutschland. In den Hauptrollen sind Robert de Niro, Michelle Pfeiffer und Tommy Lee Jones zu sehen. Eine Starbesetzung die große Unterhaltung verspricht.



Katharina Hartwell: Das fremde Meer



Marie war ein ängstliches Kind und wird zu einer ängstlichen Frau. Sie rechnet grundsätzlich mit dem Schlimmsten und traut keinem so richtig, schon gar nicht dem Glück. So studiert sie in dieser großen Stadt und ist trotz der vielen Menschen einsam.

Dann trifft Marie Jan. Sie trifft ihn in zehn Geschichten in zehn Personen und erzählt zehnmal von der Liebe, vom Verlieren und Finden, vom Retten und gerettet werden.

Es sind z. Bsp. die Geschichten von Moira und Jonas in der Wechselstadt, Augustine und Jacques in der Salpêtrière, Miranda und Julian, Milan und Yann und doch immer wieder Marie und Jan, denn manchmal ist die Wahrheit zu schmerzhaft um sie auszusprechen.

Katharina Hartwells Debütroman ist anders, denn sie wechselt gekonnt Genres und Stile und  präsentiert dabei genau diese Vielschichtigkeit, die das Leben und die Liebe ausmachen. Und so sehr diese zehn Geschichten für sich stehen, werden sie doch am Schluss zu einem großen Ganzen. 
„Das fremde Meer“ ist für mich einer der besten und überraschendsten Neuerscheinungen des Herbstes und ich kann jedem nur raten sich darauf einzulassen.
Ich bin mir sicher, dass wir von der derzeitigen Sylter Inselschreiberin noch viel hören werden. Es wäre zu wünschen.

Berlin Verlag 
ca. 570 Seiten